Stress und mangelnder Freiraum bei Paaren, Sexflaute bei den Singles – Corona hat das Liebesleben der Deutschen nachhaltig beeinflusst. Aber wie sieht es wirklich aus in Deutschlands Schlafzimmern? Eine neue Studie von C‑Date mit über 1.000 Teilnehmern zeigt, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Erotik aktuell und in Zukunft hat.
Sexflaute bei Singles, experimentierfreudigere Paare und Online-Sex via Videochat
Weil Menschen immer noch Bedenken gegenüber körperlicher Nähe haben, sei es aktuell schwieriger Sex zu haben – sagen 43 Prozent der Singles in Deutschland. Aber die Not macht erfinderisch: 35 Prozent der Singles legen einfach selbst Hand an, für ein Fünftel sind Sextoys eine gute Alternative und 12 Prozent nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung und haben Online-Sex via Videochat. Besser trifft es da Deutschlands Paare: 32 Prozent geben an, sogar mehr Sex als zuvor zu haben. Fast ein Drittel teilt jetzt ihre sexuellen Wünsche und Fantasien mit dem Partner und für 22 Prozent war die Pandemie sogar Anlass, Neues im Bett auszuprobieren. Bei einem Viertel der Paare hat die Krise allerdings auch dafür gesorgt, dass komplette Flaute im Bett herrscht.
57 Prozent wären schon zufrieden, überhaupt wieder Sex zu haben
Und wie sieht es mit dem Dating aus? Ein Viertel der Singles verzichtet aktuell auf Verabredungen, weil es ihnen zu riskant ist, einem weiteren Viertel ist Dating in Corona-Zeiten schlichtweg zu anstrengend. Ähnlich enthaltsam sieht es für 45 Prozent auch im Schlafzimmer aus: Ihnen ist während der Krise bewusst geworden, dass ihnen Sex überhaupt nicht wichtig ist. Bei den restlichen Singles scheint die Abstinenz die Lust aber geradezu anzuheizen: Während jeweils 18 Prozent besonders Lust auf Sex im Freien, Rollenspiele und Sex mit einem Fremden haben, wären 57 Prozent schon zufrieden, wenn sie überhaupt einmal wieder zum Zug kommen würden. Vielleicht klappt das ja via Onlinedating? Das haben immerhin 34 Prozent der Singles in der Krise für sich entdeckt.
Neues Feuer für die Liebe – und den Streit
Corona als Beziehungskiller? Keineswegs! Fast drei Viertel der Paare sagen, sie sind durch die Krise als Paar zusammengewachsen – obwohl auch der ein oder andere Streit während des Aufeinandersitzens nicht ausgeblieben ist: Für 35 Prozent war die Aufgabenverteilung im Haushalt der größte Streitpunkt, 41 Prozent geben zu, sich vor lauter Stress über wirklich belanglose Punkte gestritten zu haben. Auch bei den Singles weckt das Virus die Lust auf die Liebe: Ganze 50 Prozent wollen sich beim Dating jetzt mehr Zeit lassen und den Einen bzw. die Eine finden.
Die zweite Welle – droht Singles jetzt die komplette Flaute im Bett?
32 Prozent der Singles wählen wegen der Ansteckungsgefahr bereits jetzt viel kritischer aus, mit wem sie Sex haben. Bei einer zweiten Welle wäre die Hälfte der Singles sogar so verunsichert, dass sie sexuelle Kontakte auf das rein virtuelle beschränken würden. Verstärkt das vielleicht sogar die Sexflaute bei den Ungebundenen? Nicht unbedingt, denn neben digitalen Alternativen sagen 47 Prozent, wenn die Anziehung stimmt, würden sie sich trotz Skepsis auf spontanen Sex einlassen. Bei den Frauen ist die Bereitschaft für erotische Abenteuer übrigens deutlich geringer ausgeprägt: Während nur 18 Prozent der Männer Sex ausschließen, solange das Virus noch nicht besiegt ist, sind es bei den Frauen ganze 43 Prozent.